Ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen die Behauptung, diese Website sei ausschließlich propalästinensisch. Gegenüber der Forderung, israelische Erzeugnisse per se zu boykottieren, hege ich ein nicht geringes Misstrauen. Und wenn mir jemand kommt mit „die Zionisten, das sind alles Verbrecher und Rassisten“, dann wird mir unwohl zumute. Doch was auf diesem Video zu sehen ist, lässt mich richtiggehend wütend werden. Schaut Euch diese kleinen Jungs an. Dieser Fanatismus. Dieser Hass. Mir wird ganz schlecht. Bibi’s monsters , die Generation „price tag“ bittet zur Nakba.

Am 1.Juni  zogen Tausende jüdische Rechtsextreme – man beachte die weißen Hemden – durch den Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah. Pogrom lag in der Luft. Rufe wie „Schlachtet die Araber!“, „Tod den Arabern“, „Tod den Linken“, „Möge dein Dorf brennen“ verunreinigten die Umgebung. Das „wiedervereinigte Jerusalem“ als Resultat des Sechstagekriegs 1967 sollte gefeiert werden. Doch wer hat sich da mit wem vereinigt? Hass mit Gewalt? Schimpf mit Schande? Pöbel und Gesocks? Was auf diesen Bildern zu sehen ist, soll das junge Israel repräsentieren, verkörpern, vergegenwärtigen. Ein Israel, dass sich der Tatsache bewusst ist, dass seine Existenz auf der Vertreibung, Knechtung und Verachtung anderer basiert. Ein Israel, das die eigene Gewalt feiert, Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu obersten Tugenden erhebt.

Ausgerechnet am 1. Juni sang ich mit meinen Schülern im Religionsunterricht das Lied „In deinen Toren werd ich stehen, du freie Stadt Jerusalem“. Der Titel ist so etwas wie die deutschsprachige Version des israelischen Propaganda-Popsongs „Jerusalem of Gold“ von 1967. Mir gefällt der deutsche Text ganz gut, und in der Unterrichtsstunde ging es um das Jerusalem zur Zeit des Königs David. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie schamgebeugt ich nun dreinblicke?
(Artikelbild: http://www.silwanic.net)

23 Gedanken zu “„Schlachtet die Araber!“ Jerusalem Tag 2011

  1. Und liest du davon etwas in der deutschen Presse? Kaum ein blogger, der es wagt. Im umgekehrten Falle kenne ich da etliche, denen der Speichel aus dem Mund tropfen würde ….

    Der Rechtsruck in Israel läuft parallel zu dem in den USA und in vielen europäischen Ländern. Und wenn hier jemand kommt und sagt, dies sei eine Minderheit, kann ich nur fragen, wie dann Netanyahu an der Regierung bleibt und seine Popularitätszahlen steigen – vor allem nach der „Nein“-Rede vor dem Kongress.

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  2. Diese von rechten Kreisen Israels organisierte Pöbelei tausender Rechter, zeigt m.E., daß man doch etwas unsicher wird angesichts dessen, was im September passieren wird.
    Man versucht Druck auf die „internationale Gemeinschaft“ zu machen und versucht Entschlossenheit zu demonstrieren. Wenn ihr das tut,einen Palästinenserstaat ausrufen, können wir für nichts mehr garantieren.
    Das andere ist, man versucht im Lande selbst Stimmung zu machen und die Leute aufzuputschen. Aber es kann auch das Gegenteil bewirken. Die radikalen Sprüche dieses Mobs können auch abschreckend wirken. Es hat zwar einen Rechtsruck gegeben in Israel, aber ich glaube nicht, das diese Rechtsradikalen, die es schon immer in Israel gegeben hat, in der Mehrheit sind.
    Das Dilemma der Israelis ist, sie haben aus ihrer Sicht keine Alkternative. Die Arbeitspartei, Kadima haben die Lösung des Palästinaproblems nicht geschafft. Jetzt hatte man sich die Lösung ausgerechnet von der Rechten versprochen. Israelis sind da auch nicht intelligenter und ebenso manipulierbar wie andere Völker. Sie müssen ebenso wie andere begreifen, daß mit den Herrschenden der Gegenwart in der Zukunft kein Staat zu machen ist.

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  3. Wie oft muss ich anlässlich solcher Ereignisse an das Thema „christlich-jüdische Wurzeln“ denken…

    Letztes Jahr bezog ich mich anlässlich des Jerusalem-Tags auf Ari Shavit von der Haaretz:

    „Die Ruhe täuscht. Das Eis ist dünn, und es gibt keine Möglichkeit zu wissen, wann und wo es brechen wird.“

    Nichts hat sich zum Guten gewandelt.

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    1. Als ich an Ostern meine Eltern besuchte, erzählte mir mein Vater davon, wie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sein Vater, CDU-Vorsitzender seines Dorfes, mit dem SPD-Chef aus unserer Ortschaft zusammenkam. Mein Vater wusste nicht, worüber die beiden gesprochen hatte, erinnert sich aber noch daran, wie sie sich zum Absciied die Hand gaben, mit den Worten: „Diesmal müssen wir auf der richtigen Seite stehen.“ Und leider leider leider scheint es bis heute nicht anders zu laufen. Wer auf der Seite der Guten steht, hat gewonnen. Ohne auch nur im Ansatz irgendwelche historischen Parallelen ziehen zu wollen: Die Menschen in dem Video verhalten sich so, wie sie sich verhalten, weil sie sich auf der richtigen Seite wähnen… oder geht es ihnen doch nur darum, die eigene Furcht vor dem jeweils Anderen, durch martialisches Auftreten zu klittern?

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      1. @MP
        Gute Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes.
        Furcht vor dem andern? Ich fürchte: Nein. Ganz und gar nicht. Abscheu vor dem anderen, Herabsehen auf den anderen.

        Als Historiker bin ich zutiefst überzeugt: Man lernt gar nichts aus der Geschichte. Das würde viel voraussetzen. Diese Voraussetzungen sind nicht gegeben, werden kaum je gegeben sein. Es gab und gibt nur das immer wieder von neuem wiederholte Menschenspiel:
        Das „Weltenkind“ Nietzsches, das Welten erbaut um sie zu zerstören. Kein Ziel, kein Wert, nur Spiel, Bewegung. Plus und Minus. Kraft und Gegenkraft. Die grandiose blinde Kraft der Natur.
        Oder: „Das Grauen“, um es mit dem großen Joseph Conrad zu sagen.

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        1. Blicken wir also, wenn wir das Video zum „Jerusalem Tag“ anschauen, in das Herz der Dunkelheit? Herabsehen – vielleicht doch nur eine Strategie, um sich davor zu drücken, dem anderen auf Augenhöhe zu begegnen? All die weißen Hemden, all die Identitätshuberei – alles vielleicht doch nur, um sich ja nicht auseinandersetzen zu müssen?

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          1. Warum nicht noch der Vergleich mit den ganz doll identitätshubernden blauweißen bayrischen Hemden oder den brauen ?!
            Beim „martialischen Auftreten“ , „nicht nachdenken müssen“ warste doch schon und der andere Volksgenosse als ausgerechnet „Historiker“ berechnend „neutral“-„gelehrt“ bei Nietzsches „Weltzerstörerkind“.-
            VERLOGENES GEREDE !

            WAS fällt euch noch ein , gegen die die ISRAEL verteidigen versuchen, statt ihre Feinde zu munitionieren, wie die Langer, Verleger, Shomsky, Hass, G. Levy, Atzmon und zunehmend durch Friedensfreunde wie Euch ISRAEL isolieren.

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    1. BDS – Boycott, Disvest and Sanction. Eine Initiative, die seit ca. 2005 existiert – ich habe selbst einen Artikel dazu schon länger geplant, vielleicht komme ich dieser Tage dazu.
      Außer in Deutschland findet das aber wohl kaum jemand antisemitisch – na ja, in Israel wohl. Es ist aber keines wegs eine Gruppe ohne jüdische Beiteiligung ….

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      1. Ich stehe dieser Angelegenheit sehr sehr zwiegespalten gegenüber. Als Strategie auf begrenztem Terrain, warum nicht? Groß ist aber die Gefahr des Abrutschens ins Prinzipielle. Und dann spielt es keine Rolle mehr, wieviele jüdische Befürworter von BDS es gibt… Nicht wenige weisen auf Querverbindungen zur Anti-Apartheid-Bewegung seinerzeit in Südafrika hin. Damals funktionierte ein Boykott des Landes, weil die maßgeblichen Meinungsträger und -macher wussten und wissen wollten, was da ablief. Die Öffentlichkeit kannte das Problem. In Bezug auf Israel-Palästina haben wir ja gemeinsam schon wiederholt festgestellt, dass die Qualität der Informationen nicht nur hierzulande zu wünschen übrig lässt. Noch immer ist es ein Leichtes, jegliche Israelkritik zu marginalisieren – nicht nur BDS. Eine Boykottstrategie, soll sie funktionieren und mehr sein als bloß eine weitere Selbstbefindlichkeitsveranstaltung, muss sich auf einen breiten Konsens berufen können. Und das sehe ich momentan bei BDS nicht. Von der Problematik, dass BDS sich möglicherweise nur deshalb so starker Beliebtheit erfreut, weil es Netanyahu und Liebermann geschafft haben, Israel eine Maske zu verpassen, die ekelerregender kaum sein könnte und damit ihr Land in der Welt in die absolute Isolation getrieben haben, mal ganz abgesehen.

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  4. hASS MACHT ÜBERALL BLIND.
    Aber was ISRAEL an Dämonisierung angetan wird, ist schon älter als der Staat selbst, KPD: „Zionismus ist = Faschismus“.
    Und nach all den blutigen Angriffen und der falschen, hohlen ISRAELfreundlichkeit der dominirenden Linken, einschließlich der KGB-ideologisch gepolzen Munitionslieferer an der Juden und ISRAELs Todfeinde, haben die auch das Recht ihre Wut zu zeigen . . . ohne dass Du und Ihr euch erneut, wie schon seit 1967/69 ff. als die Oberlehrer nach Auschwitz über die Zionisten aufzuschwingen.

    Das aber nährt wenn nicht m e i ne n Hass, dann doch meine Abscheu gegen EUCH ! Euere antizionistische Geschichtsverdrehung und Hetze im Stil Betina MARX dominiert doch mindestens seit 2000 die Hauptmassenmedien bis in die Begrifflichkeiten. Aber einmal Euren inneren Moloch Antizionimus auf Basis der islam-völkischen (Blut- und) Bodenpropaganda ganz entsprechend SED ff. angefüttert, könnt Ihr nicht genug davon bekommen, – schließlich seid Ihr ja „Antirassisten“.
    Hat es nicht gereicht
    mit den „Erkenntnissen“, Propaganda und Komplizenschaft der DKP, Blüm, Todenhöfer & Co., LINKpdler und faschistische und djihadistischen Flottillegenossen, Mahler-Baader-Meinhof-Bande, 2. Juni, K-gruppen, Mölleman-Karsli … und alle anderen antizionistischen Verschwörungsgläubigen.

    WO sind die Bilder derer, die nicht mit Fahnen, sondern mit Messern und AK47 die Kinder in Reih und Glied mit „Tötet sie..“ immer wieder exerziere lassen ?! Da hättet Ihr wirklich etwas um Euch zu empören !

    — SCHWARZBUCH DES KGB 2 – – – http://www.Die Große Lüge und der MEDIENKRIEG gegen ISRAEL – – –
    http://www.aval31.free.frhttp://www.photospalestine.free.fr – – – http://www.telltheChildrenTheTruth.com – – –
    – – – DER EWIGE SÜNDENBOCK; Heiliger Krieg, „Die Protokolle der Weisen von Zion“ und die Verlogenheit der sog. Linken im Nahost-Konflikt“ von Tilman Tarach – – –
    http://www.JewishVirtualLibrary.com/jsource.BEHAUPTUNGENundTATSACHEN

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  5. Wo ist die Aufregung gegen die realen Schlächter ?!
    Die, die das schon systenmatisch mit linker Unterstützung t a t e n, bevor 1979 von Khomeni der
    Blut- und Boden JERUSALEM-TAG eingeführt wurde, – mit „Tod den Juden“ regelmäßig auch in Berlin.

    Über die widerlichen Moslem-Erwachsenen, die seit jahrzehnten ihre Kinder mit AK47 und Messern zum Judenschlachten trainieren lassen, – und das kürzlich wieder bewiesen …

    Über die europa-finanzierten Fernsehsender und verharmlosten Islamprediger, die ständig dazu aufhetzen.

    In Anbetracht der seit Jahr10ten eurerart kultivierten Verlogenheit aber seid Ihr mir die Widerlichsten, – als hätte es die „Zionismus = Faschismus“ Kpisten und 68er nicht gegeben.
    Da habt Ihr Eure jüdischen Faschisten, die aus Auschwitz noch immer nicht gelernt haben !

    Mit ist schon lange schlecht,
    – seit 2000, als Eure Verlogenheitsrituale samt den PALLYWOOD-Fälschungen auch in den mainstream vorgedrungen war und es unter dem Motto „Mehr Druck auf ISRAEL“( ARD-Peter Voss) immer schwerer wurde, eine Wahrheit für ISRAEL zu verbreiten

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    1. @proZionKritiker @Nikolaus&Knecht

      Wenn es eines letzten Beweises bedufrt hätte, Du/Ihr habt ihn geliefert. Sachlichen Argumenten seid Ihr nicht zugänglich. So kraus die Sprache ist, so sind auch Eure Gedanken. Nur irrationales Gewäsch, Unterstellungen, die nicht bewiesen werden, eine hasserfüllte Sprache. Das Alles hat nichts mit dem Judentum zu tun. Sebst wenn die Sache um den Zionismus die letzte reine Idee wäre, was er natürlich nicht ist, rechtfertigte das Ziel noch lange nicht die Mittel, mit denen Israel andere Leute massakriert.
      In einem gebe ich Euch recht: Hass macht blind !

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