Demonstration israelischer Linker in Tel Aviv, 4.6.2011
Demonstration israelischer Linker in Tel Aviv, 4.6.2011

Etwas orakelhaft, aber in der Sache sicher zutreffend,  hat es encolere in einem seiner/ihrer jüngsten Kommentare in diesem Blog ausgedrückt:

Die Zukunft ist offen, wenn sich die israelische Linke und die Friedensbewegungen zusammentun.

Einen wunderbaren Vorgeschmack darauf  hat man gestern abend in Tel Aviv bekommen können:

On Saturday night June 4, the evening before June 5, we marked for the 44th time the anniversary of the Occupation. But at least we are now not anymore alone with the idea as to what the solution should look like. The demonstration was rather than looking back to 1967 anticipating the Palestinian request for UN recognition in September.

A wide coalition had been set up in preparation, including not only the Hadash Communists and Meretz but also the Labor Party and a faction of Kadima. There had been much debate on the main slogan in the ads calling for participation, with the text finally adopted reading „Bibi had said No – We say Yes to a Palestinian State“. Many activists felt that this obscured the issue of the borders, which are the main bone of contention. Gush Shalom prepared in advance numerous signs reading „“Yes to a Palestinian State in the 1967 Borders“ and at the gathering point on the Rabin Square they were eagerly taken up.

The marchers – estimated at between ten and twenty thousand – had all kinds of political and personal backgrounds – young people born years after the occupation began, and grizzled grey- and white-haired veterans, and many family groups of parents and children. (One had a big dog carrying the Peace Now poster with Netanyahu as the Pied Piper leading the people to disaster). The red flags of Hadash mingled with the colour green of Meretz, with the Gush Shalom two-flag signs, and the Peace Now peace flag modeled on the Israeli national flag, and the national flag itself, and also some activists expressed the common slogan by simply walking with a Palestinian flag.

Großartig!!!

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5 Gedanken zu “„Für einen Staat Palästina!“ Tel Aviv, 4. Juni 2011

  1. Na bitte es scheint doch etwas in Bewegung zu geraten. Selbst Mr. Spok hat sich jetzt eingeschaltet.
    „Es ist einfach logisch!“
    http://www.theintelligence.de/index.php/politik/naher-osten-nahost/2764-massen-von-israelis-unterstuetzen-palaestinensische-staatsgruendung.html

    Netanyahu wird seine arrogante Rede noch auf die eigenen Füße fallen.Und die rechten Sprüche verfangen auch bei vielen Israelis scheinbar auch nicht mehr so sehr. Vielleicht schöpfen auch sie Hoffnung, angesichts des arabischen Frühlings und wollen ihre eigene Erstarrung abschütteln.
    Auch, wenn mir die Zweistaatentheorie nicht so sehr in den Schädel will, es ist hoffentlich erst einmal ein Anfang. Man darf eben bloß nicht auf halben Wege stehen bleiben, sonst gewinnen die restaurativen Kräfte am Ende wieder.

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    1. etwas optimistisch…ich habe eher den eindruck, wenn netanjahu vom „aufgeben“ „jüdischen heimatlandes“ spricht, nicken mehr israelis dazu dass „judäa und samaria“ jüdisches heimatland sei, als aus zustimmung zum „aufgeben“ (wobei etwas wegnehmen, es zum eigenen eigentum erklären und dann teilweise zurückgeben eine besondere art von aufgeben oder zurückgeben ist)

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  2. Danke für Eure Rückmeldungen, Ihr Lieben. Ich bin wieder einmal zwiegespalten. Einerseits mache ich mir wirkliche erhebliche Sorgen angesichts der ja nicht einmal mehr schleichende Normalwerdung von Fremdenhass, Rassismus und Wahn in der israelischen Gesellschaft – wohlgemerkt: ich sitze weit weg von Israel, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Osnabrück, aber die Informationen und Kontakte, die ich pflege, bestärken mich in meiner Besorgtheit. Andererseits bin ich immer entsprechend hocherfreut, wenn sich das Friedenslager ohne Anführungszeichen zusammenfindet zu einer relativ machtvollen und publikationsträchtigen Demonstration seiner Existenz. Ich fühle mich diesen Menschen – teils persönlich – sehr verbunden. Und schon allein deshalb will ich die Hoffnung auf eine Zukunft für Juden, Christen, Muslime und alle Menschen in Israel-Palästina einfach nicht aufgeben.

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  3. Es gibt so etwas wie die Macht des Faktischen. Das heißt, auch gerissene Politiker wie Netanyahu können den realen Wideresprüchen nicht aus dem Wege gehenn. Ich glaube (!), daß immermehr Israelis zunehmend erkennen werden, was die Realität ist Es gibt eine viel regere Diskussion in Israel, als man uns weiß machen will. Natürlich wird versucht, Autoren in Israel zu attakieren und mundtot zu machen.
    So gibt es Äußerungen nicht nur von Uri Avneri oder Gideon Levi, sondern z.B. auc von Avraham Burg.

    http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/Stimmen_Israel_juedische/Avraham_Burg_zionistische_revolution_tot.htm

    Mein Eindruck ist, daß die Diskussion in Israel in Fahrt kommt und bereits ziemlich hitzig ist ! Die Berichterstattung der Konzernmedien auf der einen Seite und die neokonservativen „Antideutschen“ , im Verein mit dem israelischen Außenministerium, andererseits versuchen ware Informationen aus und über Israel nicht zu Kenntnis zu nehmen oder zu verhindern. Wir sollen kein widersprüchliches Bild von Israel bekommen. Das erinnert schon ein bischen an die ehemaligen soz. Staaten. Da hat man ebenfalls z.T. vom Wunschdenken gelebt, war aber bestrebt die inneren Widersprüche nach außen propagandistisch glatt zu bügeln. Nur war diese Propaganda lange nicht so erfolgreich wie die zionistische.

    Heute haben wir es m.E. in der westlichen „Berichterstattung“, egal von welchem Konflikt, mit einer ausgesprochenen Lügen- und Manipulierungsmaschinerie zu tun. Dagegen war die „Aktuelle Kamera“ geradezu eine Veranstaltung von Wahrheitssuchern.

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