Allen, die meinen, die Politik des Staates Israel mit dem Hinweis verteidigen zu müssen, dieser stelle die einzige Demokratie im Nahen Osten dar, allen, die tagein tagaus belämmert das Gerede von den zwei Konfliktparteien weiter betreiben, die verstrickt seien in einen ewigen Kreislauf von Gewalt, allen, die auf der Suche sind nach einem Sinnbild für das reale Kräfteverhältnis von Israelis und Palästinensern, sei empfohlen, sich dieses Bild genauer anzuschauen:
Aufgetaucht ist es auf der Facebook-Seite des Knesset-Abgeordneten Michael Ben Ari. Ebendieser ist zu sehen auf der linken Sofaseite. Rechts posiert ein weiterer Abgeordneter, Aryeh Eldad. Sie sitzen vor dem Haus der palästinensischen Familie Natcheh in Beit Hanina, Ostjerusalem. Diese ist gezwungen worden, selbiges zu räumen. Auch das Sofa gehört den Natchehs. Die beiden Sitzenden wirken sehr zufrieden: Nicht nur dieses Haus, sondern ganz Beit Hanina soll angeschlossen werden an den Siedlungsring um Jerusalem. Das Stichwort ist „Judaisierung“ – „and we are confident law enforcement agencies will be required from now on to remove Arab squatters from all the properties of the Jews in the area“.
Arabische Hausbesetzer sollen vertrieben werden vom Grund und Boden der rechtmäßigen jüdischen Besitzer. Freunde des gepflegten Möbelverrückens: Hier geht es nicht nur um Wohnungen und Häuser!
Hier wird die Nakba vorangetrieben, und auf dem Rücken vertriebener Palästinenser machen es sich Leute wie die beiden Herren bequem – und haben keinerlei Problem damit. Ein Bild des Hasses, ein Bild des Triumphalismus, ein Bild, bei dem mir das Blut in den Adern gefriert.
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