„Undzer Shtetl brent“ und die Situation der Palästinenser

Dies ist heißer Stoff – und gleichzeitig ein bewegendes Tondokument. Auf Mondoweiss findet sich der Hinweis auf dieses Video. Zu hören ist ein Lied in jiddischer, arabischer und neuhebräischer Sprache: die Adaption eines jiddischen Liedes mit dem Titel „Undzer Shtetl brent“, verfasst von dem 1877 in Krakau geborenen Mordecai Gebirtig. Das Land stammt im Original aus dem Jahr 1938. Die Pogrom-Erfahrungen osteuropäischer Juden werden im vorligenden Video in Wort und Bild verbunden mit heutigen Erfahrungen von Palästinensern. Sehr brisant. Aber auch ein nicht zu überhörender Appell an die Mitmenschlichkeit eines jeden. Hier geht es nicht ums Vergleichen, hier geht es darum, Zeugnis abzulegen: Geschichte als Unrechtsgeschichte. Gesungen wird das Lied u.a. von Yonathan Shapira, einer äußerst interessant schillernden Person.

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„Am Yisrael Chai“

Der Holocaust werde von denen, welche es um die Propagierung, Verteidigung und Belobigung der Arbeit der israelischen Regierung oder der IDF geht, instrumentalisiert, so hört man aus israelkritischen Mündern allzu oft. Man mag vorsichtig diesem Übersetzungsversuch zustimmen, dessen Urheber  freilich viel zu fest auf (anti)deutschem Boden zu stehen scheint:

Als Weltmeister der Geschichtsaufarbeitung haben wir Deutschen die Deutungshoheit in Sachen Antisemitismus – wer Antisemit ist, bestimmen wir! Seit geraumer Zeit hat die Holocaustindustrie ihr Tätigkeitsfeld auf Produktpiraterie ausgeweitet mit dem Ziel, selbstmächtig über das deutsche Eigentum Holocaust©, Auschwitz© und Shoah© zu verfügen. Dabei weiß jeder, dass es sich nur um zweitklassige Imitate handeln kann, deren Qualität niemals an made in germany heranreichen wird. Schlimmer noch: Die Unterstellung, Israel sehe sich Kräften gegenüber, die auf seine Vernichtung abzielen, ist nichts als Demagogie und Propaganda, weswegen sich nicht nur Gleichsetzungen, sondern auch schon Vergleiche verbieten.

Ein schneller Blick auf die Blockroll verrät: Jener Blogger hat StandwithUs nicht aufgelistet. Warum ich das sage? Fangen wir mit einem Bild an. Zu sehen ist eine Gruppe von Gefangenen im KZ Buchenwald: „„Am Yisrael Chai““ weiterlesen

Das Sofa

Das Sofa

Allen, die meinen, die Politik des Staates Israel mit dem Hinweis verteidigen zu müssen, dieser stelle die einzige Demokratie im Nahen Osten dar, allen, die tagein tagaus belämmert das Gerede von den zwei Konfliktparteien weiter betreiben, die verstrickt seien in einen ewigen Kreislauf von Gewalt, allen, die auf der Suche sind nach einem Sinnbild für das reale Kräfteverhältnis von Israelis und Palästinensern, sei empfohlen, sich dieses Bild genauer anzuschauen:

„Das Sofa“ weiterlesen

Empfehlung: Gareth Parry-Jones

"Cherry Falls" (2002)
"Cherry Falls" (2002)

Angesichts der für mich erfreulich hohen Besucherzahlen, die diesem meinem Blog in den letzten Tagen zuteil geworden sind – lag’s an Gaddafi, lag’s an der immer noch nicht unbeleideten Iris Berben? – , möchte ich kurz über etwas völlig Anderes sprechen… Wer sich für bildende Kunst interessiert und gleichzeitig ein großer Freund der gepflegten cinematischen Leinwand-Action ist, dem sei der Bildblog des in Bremen wohnenden walisischen Malers Gareth Parry-Jones ans Herz gelegt. Seit Jahren schon den Pinsel schwingend, hat er mit seinem Blog erst letzten Sonntag begonnen. Ich war dabei.