Claus-Brunner ihm sein Palituch

Schlesinger über Charlotte Knobloch, die dem Berliner Piraten Gerwald Claus-Brunner allerfinsterste Motive unterstellt, weil dieser einfach nicht das Palästinensertuch ablegen mag:

In aller Kürze ist Claus-Brunner – so er weiterhin das Palituch tragen sollte – aus Sicht von Frau Knobloch:

  • antisemitisch
  • gegen Israel
  • für Gewalt
  • gegen westliche (moderne) Werte

oder zusammengefasst: ein Terrorist.

Denn das sind sie doch, die Palästinenser, nicht wahr Frau Knobloch?

Über den ja gar nicht einmal mehr unterschwelligen Rassismus, den Knoblochs Offener Brief transportiert, würde man seine Hauptaussagen für gesetzt ansehen, möchte ich einstweilen schweigen. Manche Menschen sollte man einfach nicht so ernst nehmen.

Gelegentlich ist berichtet worden  – z.B. hier -, dass Claus-Brunner Knobloch entgegnete mit dem Hinweis, besagtes Tuch habe er bei einem „in der Nähe von Haifa“ geschenkt bekommen als er dort als Elektriker  auf Montage gewesen sei. Ob man darüber Näheres in Erfahrung bringen könnte?

Und welche Meta-Botschaft soll Claus-Brunners Auskunft vermitteln? „Ich war auch mal in Israel und hab da Rohre verlegt, also weiß ich, wovon ich rede“? „Ich war auch mal in Israel, und wenn ich dort ein Palituch geschenkt bekomme, ist das ja wohl nicht so schlimm, sondern im Gegenteil total super“? „Israelis sind viel lockerer als wir, die wir lediglich von außen mit Argusaugen auf ihr Land blicken“?

Vielleicht wäre es aber auch einfach nur interessant zu erfahren, ob es sich bei dem, der oder den Schenkenden um einen oder mehrere Menschen jüdisch-israelischer oder palästinensisch-israelischer Herkunft (Palästinenser mit israelischem Pass, davon gibt’s in und um Haifa zahlreiche…) handelt? Kann mir jemand Auskunft erteilen? Fänd ich schon interessant und wesentlich.

8 Gedanken zu “Claus-Brunner ihm sein Palituch

  1. Wenn man mehr über die Motive C.B.s erfahren will könnte das hilfreich sein. Ich vermute allerdings Frau Knobloch ging es gar nicht um die Person C.B. Er ist nur ein Vehikel, mit Hilfe dessen sie ihre Botschaft ans Volk bringen will – daher der offene und nicht etwa private Brief. Daher auch die Aufklärung von ihr, was es mit dem Tuch „in Wirklichkeit“ auf sich hat. Dass es keine alleinige Interpretation des Tuches gibt und kaum geben kann schert Frau K. nicht. Es kümmert sie auch nicht, dass die PLO unter Arafat – der das Tuch gewissermassen eingeführt hat – das Existenzrecht Israels anerkannt hat, auch wenn Frau K. das in ihrem Brief wohlweislich unterschlägt und das Gegenteil nahelegt.
    Das Wesentliche am Brief Knoblochs scheint mir daher nicht C.B. zu sein, sondern ihr Wunsch ein kleines verlogenes Stcük Propaganda unters Volk zu streuen.

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    1. Aber wozu diese Propaganda? Welche Art von Deutungshoheit soll hergestellt werden? Ich frage mich das wirklich, und auch dies: Ist dieses Theater nicht Ausdruck für das, was man die Umkehrung der Werte nennen könnte – frei nach Nietzsche? Frau Knobloch – als Angehörige der einen Generation und vom NS ganz anders betroffen als die andere Generation, nämlich die Generation, für die Demokratie eine Selbstverständlichkeit und kein dünnes Eis ist? Und was sagt die eine den anderen, wenn sie ihre Hasbara betreibt? Und warum wird das überhaupt noch ernst genommen? Es geht um die Instandsetzung von Tabus, es geht um Angst, es geht letzten Endes um moralisches Kapital und Deutungshoheit – und es geht darum, wer wen für welche Zwecke benutzen darf – und da sollte man auch C.B. auf dessen Argumentation hin abklopfen.

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      1. Israel steht mit dem Rücken zur Wand, seitdem die Palästinenser ihren Aufnahmeantrag für die UNO angekündigt hatten. Die zwei Gaza-Flottillen taten ihr Übriges. Botschafter und Einflußmitbürger jüdischen Glaubens wurden 2009 von Lieberman einberufen und zur intensiveren Mitarbeit verpflichtet, Budgets erhöht; GIYUS überschlägt sich mit „Alerts“, in den einschlägigen Foren, u. a. der Tagesspiegel-Community, melden sich wie auf Kommando die gleichen Nappel mit den gleichen dümmlichen Geschichtslügen, Fälschungen und Entstellungen, sobald Palästina oder der Iran das Thema sind. Es existieren Wikipedia-Editing-Kurse wie dieser hier: http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/139189#.TsQbmVZgJ8E , http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/138917#.TsQbwVZgJ8E und http://thelede.blogs.nytimes.com/2010/08/20/wikipedia-editing-for-zionists/ , und so gehen sie alle auf die publizistische Straße, wann immer ihrer Meinung nach Bedarf ist. Das Motiv ist immer dasselbe: Wir sind die Opfer, wir werden bedroht, die ganze Welt steht gegen uns, Israel ist der sprichwörtliche Dershowitzsche Jude unter den Völkern. Wir sind ja so schwach, bitte helft uns.
        Die offizielle Hasbara-Seite veröffentlichte bis vor ungefähr ein bis eineinhalb Jahren unter der Adresse http://www.infoisrael.net/authors.html noch die Autoren. Mittlerweile haben sie das sein lassen, daher hier ein Screenshot: http://www.scribd.com/doc/52604798/Aaronovich-Hasbara .

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  2. „Es geht um moralisches Kapital“ : Ja, das ist O-Ton Edward Said und war eins seiner zentralen Forderungen – Die Palästinenser müssen ihr Handeln so ausrichten, dass sie „the higher moral ground“ besetzen können. Das war – unnötig zu sagen – während der wenigsten Zeit der Fall. Dasselbe gilt für Israel. Da C.B. nun wirklich ein nebensächlicher player ist und Frau K. das weiß darf man wirklich annehmen dass sie ihn benutzt.
    Solange die Moral auf beiden Seiten darniederliegt bleibt eh nur die Deutungshoheit, um Deine rhetorische (?) Frage zu bestätigen. Hier hat Israel seit 1947 die Nase weit vorn. Lesetipp: The Iron Wall, von Avi Shlaim. Er zeigt lückenlos auf wie Israel die Politik des Jabotinsky-Ethos der Iron Wall seit vor der Gründung bis in die heutige Zeit rigoros verfolgt und gleichzeitig die Mär vom bedrohten David und ewig Verfolgten pflegt.

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  3. Der Claus-Brunner war 1995 gar nicht in Israel gewesen. Der war ja 1995 noch beim Bund in Lechfeld . Große Schnauze hat der, aber einiges, dass er lieber nicht bekannt haben will. nachzuhaken könnte da interessant werden.

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    1. Also mit großer Schnauze ist mir der Stabsunteroffizier Claus-Brunner nicht aufgefallen eher damit das er nicht zu den Dienstgraden gehörte die einfach nur die Leute herumkommandiert hat. Für die Mannschaftsdienstgrade hatte er immer ein offenes Ohr. Bei SAZ gibt es auch noch die BfD zeit nur mal so als Hinweis, wenn du dich so ausskennst bei der Bundeswehr @simon v utrecht dann wüsstest du über dieses detail bescheid.

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