„Christenverfolgung“ und Propaganda

Kaiser Nero wird Unrecht getan...
Kaiser Nero wird Unrecht getan...

Als an den Gott Jesu Christi glauben Wollenden hat mich die Nachricht vom Massenmord an fast 60 einheimischen Christen in Ägypten fassungslos gemacht. Auch die Situation der irakischen Christen in ihrem Land, dem Heimatland Abrahams und Sarahs, bereitet mir Sorgen. Im Nahen Osten bilden Christen – historisch-geografische Nachfahren jener, die sich als erste von Jesu Botschaft haben begeistern lassen – eine Minderheit. Mutmaßlich zur Stärkung des Nahen Ostens als christlicher Standort nahm der EKD-Vorsitzende Nikolaus Schneider das Wort von der „Christenverfolgung“ in den Mund. Das Jahr 2011 dürfe nicht zum Jahr der Christenverfolgung werden. Christenverfolgung. Sandalenfilme mit Steward Granger, Peter Ustinov und Kirk Douglas kommen mir da in den Sinn. Das Römische Weltreich auf der Jagd nach Christen.

Wie gesagt, Schneider hat bestimmt nur Gutes im Sinn, und dennoch kann ich mir nicht helfen: Die Rede von der „Christenverfolgung“, initiiert vom Vorsitzenden einer der wichtigsten Institutionen in der hiesigen Mehrheitsgesellschaft, erinnert mich an George W. Bushs Aufruf zum „Kreuzzug“ gegen Terrorismus nach dem 11.9.2011.

Und dann auch noch Benedikt XVI: Dieser behauptete, Christen als Christen seien die weltweit derzeit „die am meisten wegen ihres Glaubens verfolgte Gruppe“. Das Evangelium in Gefahr! Christen als Opfer von Gewalt und Unrecht. Christen als Opfer!

Bekanntlich gehörte die Sicherung christlicher Heiliger Stätten bzw. einer christlichen Präsenz zu den Hauptantriebsmotiven mittelalterlicher Kreuzzüge. Dass europäische Christen unter der päpstlichen Fahne nach ihrer Ankunft im Heiligen Land nicht nur reihenweise Muslime und Juden töteten, sondern auch arabische Christen zu Opfern machten, war sicherlich nicht so geplant – aber was sollte man machen: Diese Leute sahen aus wie Araber!

Um mit Daniel Bax zu sprechen:

Evangelikalen Gruppen wie konservativen Katholiken dient das Schlagwort von der „Christenverfolgung“ zu propagandistischen Zwecken. Dass sie zugleich weltweit aktiv für den eigenen Glauben missionieren, macht sie dabei nicht nur unglaubwürdig. Es heizt auch die Rivalität zwischen den Religionen weiter an.

Denn eigentlich sind die einheimischen Christen des Nahen Ostens diesen Leuten doch herzlich egal. Es geht um Anderes. Wie sagte Hilal Sezgin noch kürzlich: „Identität ist eine Schablone, die man Menschen aufdrückt, mit denen man sich nicht von Mensch zu Mensch unterhalten will.“
Glaube und Religion sollten zu tun haben mit einem offenen und respektvollen Umgang mit Menschen, auch und gerade, wenn sie anderes meinen und glauben. Wo sie mit Identitätshuberei vermischt werden, geht ihr eigentlicher Kern, dem Schauen von Gottes Antlitz im Anderen als Anderer, verloren.

Wenn es um die Wahrung und Sicherung christlicher Traditionen geht, gefällt mir Funny van Dannens Idee viel besser:

 

8 Gedanken zu “„Christenverfolgung“ und Propaganda

  1. Was ein wirres und dummes Geschreibsel, verfangenen in Aversionen, Feindbildern und in Taktischem, – vielleicht ist dies Methode DEINER „Identitäshuberei“ :
    — Antibushismus : CRUSADER hat im Amerikanischen nicht ( unbedingt) die Bedeutung, die Du ihm ideologisch motiviert unterstellst; CRUSADER steht für große Kampagne, große Auseinandersetzung in der Ferne ; ein NATO-Manöver 1980 hieß auch Crusader, – sicher eine Empfehlung des Vatikan , nicht ?
    b) auch wenn Bush ein „wiedergeborener Christ“ ist, hat er klar ein laizistisches Bewußtsein, allerdings nicht wie in Frankreich ; so lud er, evtl. sogar als erster außerislamischer Staatsmann zum gemeinsamen islamischen Fastenbrechen in die Regierungszentrale ein, – so
    c) unterschlägst Du / Ihr, wie die meisten antiamerikanischen Journalisten G. W. Bushs ausgesprochen – m. M. nach zu – islamfreundlichen Initiativen, die zum Teil auf gefährliche Verharmlosung bzw. Förderung entsprechender Islamisten durch den Staat hinausliefen
    — antieuropäisch-antichristliches Geschichtsbewußtesein :
    Die richtigen Kreuzzüge waren ein Gegenangriff nach JAHRHUNDERTEN islamischer Vernichtung von Christengemeinden und -Kultur, wovon sich die betreffende kleinasiatische und zT nordafrikanische Städtekultur nie erholt hat Vernichtung betrifft natürlich auch die jüdischen Gemeinden ( s.Jewish Virtual Library.Behauptungen und Tatsachen.DieBehandlungDerJudenInArabischenUndIslamischenLändern )

    Erzähl das mit der Identitätshuberei doch mal den Koran-Gläubigen, die für tausende und abertausende tote Christen sorgen ( oder früher Millionen tote Hindus und Buddhisten, Millionen von christl. Sklaven).
    Aber das sind Deiner Logik nach, die nicht auf Wahrheitssuche aus ist, sondern funktionalistisch auf Beseitigung einer Dir nicht passenden Realität, ja nur „Tote“ oder „tausende“, wie bei Deiner „“Christenverfolgung““. – Schäm Dich !
    dubax@ich.ms

    — > siehe http://www.photospalestine.free.fr ; SCHWARZBUCH des KGB 2 ; http://www.TellTheChildrenTheTruth.com ; „Weltgeschichte der Sklaverei“ v. Prof. Flaig ; ROTBUCH: Stalin und die Juden; Die tragische Geschichte des jüdischen antifaschistischen Komitees und der sowjetischen Juden“ ; über die massenmanipulativen und Geheimdienstmethoden von SS und KGB im Kampf gegen ISRAEL und den Westen http://www.Die GROßE LÜGE und der Medienkrieg gegen ISRAEL; Von der Umkehrung der Wahrheit zur Umkehrung der Wirklichkeit“ v. Joe Fishman ; „Djihad und Judenhass“ v. matthiasKuentzel.de

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    1. Nun, das mag ja Dein Standpunkt sein. Vielen Dank für diesen Exkurs in die neokonservativ/islamophobe Historiographie. Doch woher Du das Selbstbewusstsein nimmst, Deine überaus lehrreichen Ausführungen mit persönlichen Einleitungen zu beginnen, ist mir schleierhaft. Ich halte den Anfangsabschnitt „Was ein wirres und dummes Geschreibsel, verfangenen in Aversionen, Feindbildern und in Taktischem“ für eine doch sehr schöne Überschrift Deines gesamten Kommentars.

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      1. MondoPrinte, da hat aber der Weihnachtsmann eine ganze Menge Knüppel aus seinem Sack verteilt und sich selbst eine treffende Überschrift für seinen agressiven Erguss verpasst. Ihre fulminante Reaktion ist ist ein Lehrstück für Diplomatie.

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  2. ich will wissen wo HEUTE noch Christen gejagt werden aber ich finde einfach keine website in der das einfach und kurz beschrieben ist !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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    1. Warum so viele Ausrufungzeichen ?
      Vielleicht kannst Du es ja mal bei den (Kölnern ?) http://www.csi-de.de/ versuchen, oder bei

      http://www.compassdirect.org/?aspxerrorpath=/index.php
      http://www.ead.de/arbeitskreise/religionsfreiheit
      http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Iran-aktuell/article6061713/Christenverfolgung-im-Iran.html?wtmc=plista
      Vielleicht reicht das ja erstmal, außer :

      — bei WIKIPEDIA heißt es u.a. unter Christenverfolgung :
      Nach Schätzungen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, der katholischen Menschenrechtsorganisation Kirche in Not sowie der evangelikalen Organisation Christian Solidarity International bekennen sich 75 bis 80 Prozent der Menschen, die derzeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, zum Christentum.[1] Auch Amnesty International berichtet über systematische Verfolgungen ethnischer und religiöser Minderheiten in verschiedenen Ländern, darunter Christen.[2]
      und

      „Islamische Länder :
      Nach islamischem Völkerrecht konnten Christen als sog. Schriftbesitzer unter islamischer Herrschaft als Dhimmis leben. Damit ging die Zahlung der Dschizya einher, wofür ihnen Schutz des Lebens und Eigentums sowie ein gewisses Maß an Religionsfreiheit zugesichert wurde.[11] Dennoch kam es – auch in der Frühzeit des Islam – vereinzelt [außer gelegentlichen Massenmorden die bis in das 20. Jhdt zur Fast-Vernichtung des orientalischen Christentums führten] zu Übergriffen gegen Christen (siehe etwa die Chronik des Pseudo-Dionysius von Tell Mahre).

      Der Abfall vom Islam gehört nach islamischer Glaubenslehre zu den schlimmsten möglichen und nicht vergebungsfähigen Sünden.[12] So heißt es beispielsweise in Sure 4, Vers 137:
      „Denen, die glauben und dann ungläubig werden, dann wieder glauben und dann wieder ungläubig werden und dann im Unglauben zunehmen, denen wird Gott unmöglich vergeben, und Er wird sie unmöglich einen rechten Weg führen.“
      – Übersetzung nach Khoury; vgl. u.a. 2:217 und 16:106 f.
      Während der Koran keinerlei diesseitige Bestrafung von Apostaten vorsieht,[13] sind diese nach islamischem Recht zu töten.[14]

      http://www.persecutio.de/ :
      „. . .
      Yet the Turkish government discriminates against the Orthodox Church, which predates Islam. Last year three Christians were murdered by Islamic extremists, and the government seemed surprisingly reluctant to prosecute the killers. The synagogue bombing in Istanbul was, thankfully, a unique occurrence, but it reflected rising Islamic fundamentalism and antagonism towards the West.

      Turkey is but the mildest of the Islamic persecutors of Christianity, Judaism, and other minority faiths. Saudi Arabia, one of Washington’s longest Middle Eastern allies—and to whose king President Obama recently bowed when they met—is a totalitarian state. Even private non-Sunni worship is subject to prosecution. Asking the Saudi government to respect “the religious and cultural sensibilities” of non-Muslims would be met with laughter.

      Iraq, liberated from Saddam Hussein’s dictatorship, has turned into a horror for Christians, many of whom were kidnapped or murdered. Hundreds of thousands have been driven from their homes.

      Only extensive allied pressure prevented Afghanistan from executing a well-publicized convert to Christianity. In neighboring Pakistan discrimination against Christians is pervasive: churches are destroyed, church-goers are murdered, converts are threatened with death, believers are prosecuted for blasphemy, and religious minorities are denied basic government services.

      Luckily, he (Pres. Obama) was not living in Indonesia a few years ago when open warfare, sparked by the radical Islamic Laskar Jihad, killed thousands of Christians and turned hundreds of thousands more into refugees. Nor was he attending the churches and Bible schools destroyed by Muslim mobs—with no response from the local authorities.

      Obviously, not all Muslims persecute members of other faiths. Yet most Islamic nations persecute religious minorities. Iran victimizes Jews, Christians, and Bahais. The Coptic Church is under constant pressure in Egypt. Sudan has waged war against its Christian population. Violence and discrimination are the norm in Muslim sections of Nigeria. Islamic countries use the United Nations to demand that the West stop “defaming” Islam even as they persecute Christians. In fact, many of the early American colonists were refugees fleeing religious oppression—the sort of practices tragically common in the Muslim countries whose friendship the president seeks.
      . . . . .
      The president’s eloquence cannot disguise the fact that Islam has been and continues to be opposed to many of the values which Americans hold dear. Yes, let’s avoid a war with Islam and seek “engagement based on mutual interest and mutual respect,” as President Obama told the Turkish parliament. But let’s also hold Muslim nations to the same standards as everyone else. And that means protecting freedom of conscience for members of all religious faiths.

      http://www.christianfreedom.org/home.ht

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  3. „Diplomatie“, „Nun ja, Dein Standpunkt“, „Lehrstück“, …. ?!

    Erneut nur die Bestätigung für meinen Befund, – jetzt noch die eigene IGNORANZ arrogant genießen.
    Auf solcher Basis kann man ja die eigenen Verwirrungen ISLAMOPHIL und im Gegensatz zu meiner ausländer- und moslemfreundlichen Praxis weiter genießen.
    KLAR, MondoPrinte, wenn Sie es vormachen, warum sollte ihnen Mr. Klangwelt es Ihnen nicht nachtun :

    Der arrogante VERZICHT auf tatsachenbewehrte ARGUMENTE . Und dieser Einstellung sind schon viele Menschen zum Opfer gefallen, – meist solche, die sich Ihr Ignorantentum nicht leisten konnten und es auch heute wieder als Juden und Christen mit dem Leben bezahlen.
    Deshalb erneut: SCHÄME DICH !

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  4. Warum so viele Ausrufungzeichen zur CHRISTENVERFOLGUNG ?
    Vielleicht kannst Du es ja mal bei den (Kölnern ?) http://www.csi-de.de/ versuchen, oder bei

    http://www.compassdirect.org/?aspxerrorpath=/index.php
    http://www.ead.de/arbeitskreise/religionsfreiheit
    http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Iran-aktuell/article6061713/Christenverfolgung-im-Iran.html?wtmc=plista
    Vielleicht reicht das ja erstmal, außer :

    — bei WIKIPEDIA heißt es u.a. unter Christenverfolgung :
    Nach Schätzungen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, der katholischen Menschenrechtsorganisation Kirche in Not sowie der evangelikalen Organisation Christian Solidarity International bekennen sich 75 bis 80 Prozent der Menschen, die derzeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, zum Christentum.[1] Auch Amnesty International berichtet über systematische Verfolgungen ethnischer und religiöser Minderheiten in verschiedenen Ländern, darunter Christen.[2]
    und

    „Islamische Länder :
    Nach islamischem Völkerrecht konnten Christen als sog. Schriftbesitzer unter islamischer Herrschaft als Dhimmis leben. Damit ging die Zahlung der Dschizya einher, wofür ihnen Schutz des Lebens und Eigentums sowie ein gewisses Maß an Religionsfreiheit zugesichert wurde.[11] Dennoch kam es – auch in der Frühzeit des Islam – vereinzelt [außer gelegentlichen Massenmorden die bis in das 20. Jhdt zur Fast-Vernichtung des orientalischen Christentums führten] zu Übergriffen gegen Christen (siehe etwa die Chronik des Pseudo-Dionysius von Tell Mahre).

    Der Abfall vom Islam gehört nach islamischer Glaubenslehre zu den schlimmsten möglichen und nicht vergebungsfähigen Sünden.[12] So heißt es beispielsweise in Sure 4, Vers 137:
    „Denen, die glauben und dann ungläubig werden, dann wieder glauben und dann wieder ungläubig werden und dann im Unglauben zunehmen, denen wird Gott unmöglich vergeben, und Er wird sie unmöglich einen rechten Weg führen.“
    – Übersetzung nach Khoury; vgl. u.a. 2:217 und 16:106 f.
    Während der Koran keinerlei diesseitige Bestrafung von Apostaten vorsieht,[13] sind diese nach islamischem Recht zu töten.[14]

    http://www.persecutio.de/ :
    „. . .
    Yet the Turkish government discriminates against the Orthodox Church, which predates Islam. Last year three Christians were murdered by Islamic extremists, and the government seemed surprisingly reluctant to prosecute the killers. The synagogue bombing in Istanbul was, thankfully, a unique occurrence, but it reflected rising Islamic fundamentalism and antagonism towards the West.

    Turkey is but the mildest of the Islamic persecutors of Christianity, Judaism, and other minority faiths. Saudi Arabia, one of Washington’s longest Middle Eastern allies—and to whose king President Obama recently bowed when they met—is a totalitarian state. Even private non-Sunni worship is subject to prosecution. Asking the Saudi government to respect “the religious and cultural sensibilities” of non-Muslims would be met with laughter.

    Iraq, liberated from Saddam Hussein’s dictatorship, has turned into a horror for Christians, many of whom were kidnapped or murdered. Hundreds of thousands have been driven from their homes.

    Only extensive allied pressure prevented Afghanistan from executing a well-publicized convert to Christianity. In neighboring Pakistan discrimination against Christians is pervasive: churches are destroyed, church-goers are murdered, converts are threatened with death, believers are prosecuted for blasphemy, and religious minorities are denied basic government services.

    Luckily, he (Pres. Obama) was not living in Indonesia a few years ago when open warfare, sparked by the radical Islamic Laskar Jihad, killed thousands of Christians and turned hundreds of thousands more into refugees. Nor was he attending the churches and Bible schools destroyed by Muslim mobs—with no response from the local authorities.

    Obviously, not all Muslims persecute members of other faiths. Yet most Islamic nations persecute religious minorities. Iran victimizes Jews, Christians, and Bahais. The Coptic Church is under constant pressure in Egypt. Sudan has waged war against its Christian population. Violence and discrimination are the norm in Muslim sections of Nigeria. Islamic countries use the United Nations to demand that the West stop “defaming” Islam even as they persecute Christians. In fact, many of the early American colonists were refugees fleeing religious oppression—the sort of practices tragically common in the Muslim countries whose friendship the president seeks.
    . . . . .
    The president’s eloquence cannot disguise the fact that Islam has been and continues to be opposed to many of the values which Americans hold dear. Yes, let’s avoid a war with Islam and seek “engagement based on mutual interest and mutual respect,” as President Obama told the Turkish parliament. But let’s also hold Muslim nations to the same standards as everyone else. And that means protecting freedom of conscience for members of all religious faiths.

    http://www.christianfreedom.org/home.ht

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